Spieltechnik verbessern: 11 effektive Tipps für ein erfolgreiches Üben
Worum geht es beim Üben?
Beim Üben geht es nicht nur darum, neue Fähigkeiten zu erlernen, sondern auch darum, bereits Erlerntes zu pflegen und stetig zu verbessern. Durch regelmäßiges Üben bleiben deine Fertigkeiten erhalten und werden ausgebaut, während sich schlechte Gewohnheiten, die sich schnell einschleichen können, vermieden werden.
Es geht um eine konstante Verbesserung, statt sich auf dem erreichten Stand auszuruhen oder zu stagnieren.
Meine Erfahrungen mit dem Üben
11 Tipps für effizientes Üben
Schaffe dir eine entspannte Atmosphäre.
Wie bei der Musikaufnahme im Tonstudio, ist es auch beim Üben wichtig, dass du dich in Ruhe und ohne Ablenkungen auf das Wesentliche fokussieren kannst.
Wie sieht diese Atmosphäre für dich aus? Vielleicht bevorzugst du ein ruhiges Zimmer, in dem du ungestört und ohne Störungen üben kannst? Oder lässt du dich lieber draußen in der Natur von der frischen Luft inspirieren? Oder fühlst du dich in einem lauten Proberaum, mit anderen Musiker:innen, die dich motivieren und inspirieren, am wohlsten? Finde es heraus!
Nimm dir Zeit zum Aufwärmen.
Bei der Stimme ist das Aufwärmen unerlässlich, um deine Muskulatur und deine Stimmbänder auf die bevorstehende Belastung vorzubereiten. Aber auch beim Klavierspielen oder anderen Instrumenten kann das Aufwärmen der Finger und Hände dazu beitragen, dass du Bewegungsabläufe korrekt verinnerlichst und dir keine schlechten Haltungen angewöhnst, die auf Dauer zu Beschwerden führen könnten. Ein paar einfache Tonleitern oder Fingerübungen reichen, um deine Muskulatur und Hände aufzuwärmen.
Was ist deine Lieblingsübung zum Aufwärmen?
Übe effizient und zielgerichtet.
Bevor du anfängst zu üben, mache dir Gedanken, was du in nächster Zeit lernen möchtest und setze dir ein klares Ziel. Teile dieses Ziel dann in kleine, gesunde Häppchen auf und arbeite regelmäßig daran.
Wenn du dich beispielsweise auf eine Studioaufnahme vorbereiten möchtest, bei der du zum Metronom spielen wirst, übe das Spielen zum Metronom. Möchtest du eine neue Technik erlernen, überlege dir z. B. einen Song, den du perfekt spielen möchtest, um dann zu sagen: „Jetzt beherrsche ich diese Technik.“
Zielgerichtetes Üben hilft dir, Zeit zu sparen und schneller Fortschritte zu machen.
Welches ist dein nächstes Ziel?
Übe regelmäßig.
Es geht nicht darum, dass du dich einmal in der Woche für mehrere Stunden übst, sondern lieber täglich etwas Zeit dafür einplanst. Da reichen schon 15 bis 30 Minuten und diese werden einen großen Unterschied machen. Deine Ziele kannst du dir z. B. in einen Übungsplan in einen Kalender übertragen, dann wirst du daran erinnerst kontinuierlich daran zu arbeiten.
Wie viel Zeit kannst du dir realistisch jeden Tag zum Üben einplanen?
Analysiere dich selbst.
Das Aufnehmen von Videos beim Üben am Musikinstrument ist eine hilfreiche Methode, um Schwachstellen in deinem Spiel zu erkennen. Es ist auch eine gute Möglichkeit, um zu sehen, ob du möglicherweise nervöse Gewohnheiten hast, die sich negativ auf dein Spiel auswirken.
Was fällt dir auf, wenn du dir beim Spielen zuschaust?
Beginne langsam und steigere allmählich das Tempo.
Wähle ein Tempo, das für dich angenehm ist und dir ausreichend Zeit gibt, um nachzudenken und deine Technik zu perfektionieren. Steigere dann allmählich das Tempo. Eine großartige Methode, um das Tempo zu erhöhen, ist die Verwendung von Apps wie Ultimate Guitar oder Songsterr, die eine stufenlose Geschwindigkeitseinstellung bieten, im Gegensatz zur groben Rasterung auf YouTube. Ich persönlich nutze gern 120 % des Zieltempos als Übungsziel. Wenn ich dann auf das normale Tempo zurückkehre, kann ich mit Leichtigkeit und Präzision spielen und dabei richtig Spaß haben.
Lerne von deinen Vorbildern.
Indem du dir Konzerte live oder auf Video ansieht, kannst du von deren Techniken lernen – ganz spezifisch für dein Lieblingsgenre. Dabei geht es neben Körperhaltung, Atmung und Fingerbewegungen auch um die Interaktion mit dem Publikum.
Was hast du schon von deinen großen Idolen lernen?
Hole dir Feedback von Profis.
Im Gegensatz zum reinen Selbststudium oder Videokursen haben erfahrene Musiklehrer:innen ein Auge für deine individuellen Schwächen und Fehler und können dir spezifische Übungen zur Verbesserung empfehlen. Sie zeigen dir auch, wie du effektiv übst und kontrollieren deinen Fortschritt. Selbst wenn du nur gelegentlich Unterricht nimmst, kann dies dazu beitragen, dass du keine Fehlhaltungen oder schlechten Gewohnheiten entwickelst. Musikunterricht ist eine hervorragende Investition in deine musikalische Entwicklung und das finanzielle Engagement wird dir zusätzlich dabei helfen, dranzubleiben.
Was möchtest du lernen? Vielleicht kann ich dir jemanden empfehlen.
Mach auch Pausen!
Diese sind genauso wichtig, wie das Üben selbst, denn währenddessen verarbeitet dein Gehirn das Gelernte und speichert es langfristig ab. Höre auf deinen Körper und vermeide Überlastungen.
Eine Sehnenscheidenentzündung kann dich z. B. längerfristig ausbremsen und daran hindern, auf der Bühne zu spielen. Ich spreche leider aus Erfahrung…
Übe nicht nur allein.
Schließe dich mit anderen Musiker:innen zu einer Band zusammen. Das gemeinsame Musizieren macht großen Spaß und dabei kannst du ganz andere Fähigkeiten ausbilden, als wenn du nur allein spielst. Jedoch kann es schnell chaotisch und ineffektiv werden, wenn sich niemand vorbereitet hat. Wenn sich jede:r vorab Zeit nimmt, um die eigenen Parts zu üben, könnt ihr direkt loslegen, Spaß haben und dann auch gezielt an bestimmten Stellen arbeiten. Oder beim Jammen eigene Songs schreiben? Das gemeinsame Ausprobieren von Ideen kann sehr inspirierend sein.
In welchen Konstellationen hast du schon mit anderen Musiker:innen gespielt?
Hab Spaß!
Lass dich von deiner Leidenschaft für die Musik und deinen musikalischen Zielen motivieren. Es geht nicht darum, dich unter Druck zu setzen und dich mit anderen zu vergleichen, sondern um deine eigene Entwicklung und Freude am Spielen. Mach dein Ding in deinem Tempo und feiere jeden deiner Fortschritte.